Aus dem Leben  ·  Erinnerungen

Ehrungen und öffentliche Anerkennung

Für das kulturelle Schaffen wurde Eduard Lombriser mit mehreren Ehrenmitgliedschaften und Anerkennungspreisen belohnt. Verschiedene Berichte in der Presse würdigen seinen Einsatz für die rätoromanische Kultur.

Lehrer und kultureller Animator in Truns

Dieser Beitrag erschien am 20. Oktober 1992 in der «Gasetta Romontscha» zum 75. Geburtstag von Eduard Lombriser. Carli Scherrer, ehemaliger Schüler, Sänger und Musikant, schreibt, wie er Eduard Lombriser als Lehrer, Chorleiter, Organist und Dirigent erlebt hat. Dieser Artikel ist nur in rätoromanischer Sprache festgehalten!

Dem fleissigen kulturellen Arbeiter zum 75. Geburtstag

GASETTA ROMONTSCHA, 20. Oktober 1992
Bernard Cathomas, Generalsekretär der Dachorganisation Lia Rumantscha

Kulturelle Arbeiter sind im romanisch sprechenden Gebiet oft Generalisten und nicht Spezialisten. Sie sind aktiv auf verschiedenen Gebieten. Der Regisseur ist oft auch Schauspieler und Übersetzer, der Komponist selber Dirigent, der Sänger manchmal auch Liederdichter.

Eduard Lombriser ist ein Beispiel für einen aktiven «kulturellen Arbeiter». Meine erste Begegnung mit seinem Werk war das Lied «Canzun dil signun», das Lied des Senns nach einem Text von Pfarrer Gion Battesta Sialm. Dieses Lied sang der Männerchor von Brigels mit Kraft und Überzeugung. Der Bass liess die Autorität des Senns spüren «cun bratsch da fier e spatlas ladas», "mit eisernem Arm und breiten Schultern», und der Chor liess die Alpidylle aufleben. Man spürte, dass der Komponist die Seele des Volkes kannte, und als Dirigent wusste er, was die Sänger singen wollten.

Erst später habe ich realisiert, dass der Jubilar sich noch um ganz andere Dinge interessierte. Er verfasste verschiedenste Artikel für die Zeitungen, schrieb Gedichte und war offen für die sprachlichen Erneuerungen in Graubünden.

Zu seinem 75. Geburtstag verdient er die Anerkennung und den Dank der Ligia Romontscha für seine Leistungen als Komponist und für seine Arbeit als Animator und kultureller Arbeiter.

Huldigung dem einheimischen Komponisten Eduard Lombriser

Dieser Text erscheint nur in romanischer Sprache!

Erster Preis für Komposition

NORDSCHWEIZ, 1987

Eduard Lombriser feierte dieses Jahr seinen 70. Geburtstag. In diesem Jahr erlebte der Laufner Komponist verschiedene Höhepunkte. So durfte er vor einem Monat die päpstliche Medaille «Bene merenti» für 50-jährigen Orgeldienst entgegennehmen. Bei einem Kompositionswettbewerb erhielt er kürzlich den ersten Preis.

Dass jedes Jahr neue romanische Kompositionen erscheinen, ist nicht zuletzt ein Verdienst der «Lia Rumantscha». Regelmässig ermuntert diese Institution durch die Ausschreibung von Wettbewerben die Komponisten, romanische Lieder zu schreiben. Das Thema des Wettbewerbs 1985 lautete: «Humor und Satire im romanischen Lied.» Folgende Bedingungen mussten berücksichtigt werden: Das Lied muss satirisch/humoristisch, kurz und nicht zu schwierig sein.

So entstanden 35 neue Kompositionen, 14 für Männerchor und 21 für gemischten Chor. Für das Finale wurden je fünf Lieder selektioniert. Das Finale aus Sagogn im Bündner Oberland wurde direkt durch das romanische Radio übertragen. Bei diesem Finale war auch der Laufner Komponist Eduard Lombriser mit zwei Kompositionen beteiligt. Eduard Lombriser: «Um 22.30 Uhr wurde ich telefonisch direkt in die Sendung zugeschaltet. Ich durfte herzliche Gratulationen entgegennehmen für das Lied «Il mund modern» (Die neue Welt), das die höchste Punktzahl erreicht hatte.»

15 Lieder von Eduard Lombriser

Chor viril romontsch Lucerna, Chor mischedau Sedrun
Dumeni Capeder

Am Samstag, 8. Mai 1982, konzertierten in Emmenbrücke der «Romanische Männerchor Luzern» unter der Leitung von Balzer Fontana und der «Gemischte Chor Sedrun» unter der Leitung von Norbert Vinzens. Vorgetragen wurden Lieder von Eduard Lombriser, Laufen, mit Texten von surselvischen Schriftstellern und vom Oberhalbsteiner Dichter Peder Cadotsch.

Das diesjährige Jahreskonzert des Chor viril romontsch Lucerna wurde als Jubiläumskonzert angekündigt. Eduard Lombriser wird dieses Jahr 65, während Peder Cadotsch seinen 60. Geburtstag feiern darf. Beim Durchlesen des Programms fiel auf, dass der Name 'Cadotsch' fünf Mal und der Name 'Lombriser' sogar bei sämtlichen fünfzehn Kompositionen aufgeführt war.

KÜNSTLERISCHE VERWANDTSCHAFT

Die künstlerische Verwandtschaft Cadotsch/Lombriser ist offenbar. Peder Cadotsch mit seinen bewundernswerten lyrischen Gedichten, in denen die Natur immer wieder den Menschen beeinflusst und bereichert, muss das Fühlen und Denken von Lombriser voll getroffen haben, ist doch alles natürliche und menschliche Sein Cadotschs in Lombrisers Kompositionen meisterhaft in Musik gesetzt.

ALPENWELT GRAUBÜNDENS

Wie zu Hause fühlen sich die beiden Chöre bei Eduard Lombriser mit seinem feinen Ohr für die Intentionen des Dichters. Der Rhein, die Schlittenfahrt, Mai und Senn auf der Alp, Wasser und Erde, Alpenrosen, Berge, Wolken und Sturm, - alles Sein in dieser Welt, und besonders in der schönen Alpenwelt Graubündens, findet Widerhall bei Eduard Lombriser. Man freut sich, trauert, bewundert, man lächelt, fürchtet sich, schweigt beim Hören und Singen seiner Lieder, kurz: man lebt seine Welt in seinen Liedern, - ein besonderes und ergreifendes Erlebnis!

HOHES NIVEAU

Die Dirigenten Fontana und Vinzens machten es sich und ihren Sängerinnen und Sängern nicht leicht. Lieder von hohem Niveau wie «Il signun» (Der Senn), «Neivlas» (Wolken), «Aua» (Wasser), «O tiara» (Oh Erde) und vor allem «Il stampro» (Der Sturm) verlangten von Dirigenten und Chören vollen Einsatz.

Mit Applaus wurde denn auch nicht gekargt. Drei Kompositionen mussten wiederholt werden. Besonders eindrücklich war das Schlussbouquet. Beide Chöre sangen gemeinsam mit Klavierbegleitung das Lied «Fiasta federala» (Eidgenössisches Fest), welches beim Publikum begeisternde Zustimmung fand. Es war ein wahrhaft schönes Konzert.